Samstag, 18. Februar 2012

Halbzeit für die T6-Phase


Wie angekündigt ging es im neuen Jahr ohne lange Ruhezeit gleich wieder ans fliegen. Nach ein paar Auffrischungsflügen, um die eingerostete Motorik wieder in den Gang zu bekommen, ging es für mich am 11. Januar auf meinen ersten Soloflug mit der T6. Das Wetter war optimal, strahlender Sonnenschein, und ich hab die Zeit alleine im Flieger wirklich genossen - diese Ruhe! Da fliegt man gleich viel entspannter. Das Pattern war ziemlich voll, so dass ich ziemlich aufpassen musste, nicht in irgendjemanden reinzufliegen und ich bin deswegen auch nur auf vier Landungen gekommen in einer halben Stunde. Aber immerhin...

Eine Woche nach dem Soloflug stand dann schon der erste Checkride an - Midphase Contact. Da wird dann quasi abgeprüft, ob man sich mit den ganzen local procedures auskennt und das Flugzeug heile von A nach B fliegen kann, ohne irgend jemanden aus dem Himmel zu stanzen. Ist "traditionell" der schwierigste Checkride, weil man noch nicht so wirklich weiß, was einen erwartet und auch relativ viele Sachen abgeprüft werden. Ich hab zum Glück bestanden - hab mich zwar ein bisschen geärgert, weil natürlich wieder ein paar einfache Fehler dabei waren, aber bestanden ist bestanden.

Direkt im Anschluss ging es weiter mit der Instrument-Phase. Ist an sich ein bisschen langweiliger, als das Contact-Fliegen, aber ich war in den ersten Flügen trotzdem wieder überfordert. Das Fliegen an sich ist gar nicht das Problem, das konnten wir im Simulator ja ganz gut üben, aber der ganze Funkverkehr raubt mir dann doch ein bisschen Aufmerksamkeit. Da merkt man dann doch, dass wir keine Native Speaker sind. Hatten das ja schon in Goodyear gemerkt, dass der Sprech-Knopf gleichzeitig das Hirn ausschaltet, aber da war nicht so viel los wie hier. Nach nur vier Flügen in lokalen Area ging es dann auf sogenannte Out&Backs, bei denen man zu einem anderen Flughafen fliegt, dort fix Mittag isst, und dann wieder zurück fliegt. Ist ganz nett, denn so kommt man mal aus Sheppard raus und kriegt ein bisschen was vom Land zu sehen. So war ich dann in Fayetteville (Arkansas), in Amarillo und in Fort Worth Alliance. In Amarillo waren wir dann im Big Texan essen, ein echt typisch amerikanisches Restaurant, dessen Attraktion ein 72oz (ca 2kg) Steak ist, dass man umsonst bekommt, wenn man es denn innerhalb von einer Stunde schafft, inklusive Beilagen. Falls man es nicht schafft, muss man dann natürlich den stolzen Preis von um die 90 Dollar zahlen. Da wir noch zurück fliegen mussten, haben wir es aber bei einem normalen Steak belassen. In Fort Worth Alliance hatten wir dann einen Nachtflug zurück nach Sheppard. Sah schon ziemlich beeindruckend aus, wenn man dann auf dem Final auf die Landebahn eindreht und dann diese Licht-Show geboten bekommt. Auf dem Weg nach Sheppard war das dann aber ein ungewohntes Gefühl, weil man ja nicht mehr so richtig erkennt, wo jetzt der Boden ist und das Wetter auch nicht so wirklich gemütlich war. Schade, dass wir nur drei Nachtflüge haben...

Der Höhepunkt der Instrumentphase war dann der Crosscountry-Flug, bei dem man dann das ganze Wochenende am fremden Ort bleibt. Wir wollten eigentlich nach New Orleans und hatten auch schon alles geplant, allerdings machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechung, so dass wir morgens noch spontan umplanen mussten und dann schließlich in Santa Fe (New Mexiko) gelandet sind. Da dort aber nicht so wirklich irgendetwas ist, sind wir dann gleich weiter ins Taos Ski Valley gefahren. Nicht, dass da mehr los wäre, aber ein Großteil unserer Flight wollte am Samstag Ski fahren gehen und das Taos Ski Valley ist eines der besten Skigebiete der USA. Wie wenig da abends los ist, zeigt die Tatsache, dass wir abends mit einer aus Mitt-Fünfzigern bestehenden Tennis-Reisegruppe gefeiert haben, weil das die einzigen waren, die außer uns in Feierlaune waren. Am Samstag war dann aber gut was los. Zum Abschluss der Instrument-Phase kam dann der unausweichliche Instrument-Checkride, aber auch der lief ganz gut, so dass ich jetzt schon zwei der fünf Checkrides abhaken kann. Hab dann mal fix durchgezählt und tatsächlich sind schon die Hälfte der Flüge auf der T6 rum. Irre, wie schnell das geht.

Neben dem Fliegen gibt es sonst nicht so ganz viel neues. Waren Ende Januar mit der deutschen Gemeinschaft und unseren Sponsoren, der Junior League, Boßeln. Ob die Amerikaner von dem Sport überzeugt waren, wage ich zu bezweifeln. Auf alle Fälle konnten sie feststellen, dass die Deutschen sehr trinkfest sind. Die meisten zumindest, ein paar Ausfälle gab es zu beklagen... Seit Anfang des Jahres haben wir auch eine Gruppe gefunden, die sich regelmäßig zum Fußball spielen trifft, so dass ich nicht ganz darauf verzichten muss. Mal gucken, wann es hier dann zu heiß wird, als das man noch freiwillig Sport machen wollte. Noch ist es hier allerdings ziemlich frisch...

Zwischendurch waren wir dann noch einmal in den Wichita Mountains, weil Daniel und Dominic die noch nicht gesehen hatten und der Park auf dem Weg zu unserem eigentlichen Ziel, dem Meersstore, lag. Dort gibt es denn Meers Burger, der aus selbst gezüchteten Texas-Longhorn-Rindern gemacht wird und wirklich superlecker ist. Das einzige Problem ist, dass der Laden so gefragt ist, dass wir knapp eine Stunde warten mussten, bevor wir einen Tisch bekamen. Aber das Warten hat sich auf alle Fälle gelohnt! Also, wer "zufällig" mal in der Nähe ist, sollte da auf alle Fälle mal vorbeigucken...


02-12

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen