Montag, 2. Januar 2012

Another year is over...


Nach der Thanksgiving-Pause sollten wir eigentlich in großen Schritten auf unseren Solo-Flug vor Weihnachten vorbereitet werden. Allerdings spielte das Wetter nicht so ganz mit, so dass meist so zwei Tage pro Woche nicht geflogen werden konnte. Dadurch gerieten wir dann natürlich ziemlich in Verzug mit unseren Flügen. Stattdessen verbrachten wir dann etwas mehr Zeit in den Simulatoren und bereiteten uns schon einmal auf unsere Instrumentenphase nach Weihnachten vor.

Neben dem Fliegen gibt es sonst eigentlich nicht viel zu berichten. Am ersten Wochenende im Dezember haben wir eine kleine Weihnachtsfeier bei Trae veranstaltet, wofür wir uns extra "ugly X-Mas Sweaters" bzw. T-Shirts gekauft hatten. Ich hab mich an einem weihnachtlichen Tiramisu versucht. War auch ganz ok für den ersten Versuch, nur ein bisschen arg gehaltvoll. Naja, was erwartet man bei fast nem Kilo Mascarpone...

Wir kamen dann auf die Idee, dass wir unseren Flight-Raum eigentlich auch mal ein wenig weihnachtlich dekorieren müssten und haben dann ein paar Lichterketten aufgehängt und meinen Plastik-Weihnachtsbaum aufgestellt. Parallel dazu haben ein paar Leute den Solotank umgemalt, den die vorherige Klasse in pink gestaltet hatte, da hier in den USA BreastCancer-Awarenesse-Monat war, und die Farbe dafür ist pink. Naja, wir haben uns dann auf ein StarWars-Motto geeinigt, so dass der Tank jetzt den Millenium Falken darstellt mit der Aufschrift "Bring me Solo" und davor steht ein kleiner Holz-Jabba. Da landen wir dann nach unserem Soloflug drin, aber leider ja erst nach Weihnachten.

Kurz vor Weihnachten kam dann unser Chef auf die Idee, dass wir ja noch gar keinen Leistungsmarsch gemacht haben dieses Jahr. Daraufhin durften wir dann also unsere Rucksäcke mit Gewichten vollpacken und eine Runde über die Kaserne drehen. War letztlich eigentlich ganz nett, denn das Wetter hat mitgespielt und so war es dann ein Spaziergang in der Sonne. Nur der Unterricht danach, den hätten wir uns auch gerne gespart.

Schließlich war es dann soweit, endlich war der Weihnacht-Urlaub da. Am Donnerstag Abend waren wir daher noch mit ein paar Leuten essen im Texas Roadhouse. Danach ging es dann aber nach Hause, schließlich wollten Daniel und ich am nächsten Morgen ja zum Flughafen. Auf der Fahrt hab ich dann erst mal meine Reifen aufgepumpt, waren ein wenig schlapp. Ist echt bescheuert, erst mal muss man für die Luft an den Tankstellen bezahlen, und dann haben die da nicht einmal ein Manometer dran. Man muss also sich ein extra Ventil kaufen, um den Luftdruck zu prüfen. Und das ist dann so ein mechanisches Teil, wo ein Stift ausfährt. Super-präzise, hatte von 30 bis 50 psi alles auf dem Reifen. Hab das Teil dann auch gleich wieder weggeschmissen. Kurz vor Dallas gerieten wir dann auch noch in einen Stau und hatten schon Sorge, dass wir zu spät kommen würden. Aber - Anna, Daniel's Freundin - hatte wohl kein ESTA und daher dauerte es eine Weile, bis die beiden sich durch die Einreise diskutiert hatten. Das wäre echt ein gelungenes Weihnachtsfest gewesen, wenn sie die zurück geschickt hätten.

Zurück in Sheppard verbrachten wir die Weihnachtstage sehr ruhig. Am Heilig Abend wurde erst einmal die Base und die nähere Umgebung in Wichita Falls erkundet, unter anderem ein Besuch der mächtigen Wichita Falls Wasserfälle. Schon grandios... Naja, aber besser als gar nichts. Abends gab es dann ganz klassisch Pizza. Am ersten Weihnachtstag war natürlich nichts offen, so dass wir mit dem Auto eine kleine Spritztour unternommen haben. Das erste Ziel war der Lake Arrowhead, der im Sommer ein beliebtes Wassersport-Ziel darstellt. Im Winter war es natürlich nicht ganz so voll, um nicht zu sagen vollkommen leer. So konnten wir aber ganz in Ruhe die Prairie Dog Town beobachten, eine kleine Präriehund-Siedlung im Parkgebiet. Sehr niedlich die kleinen Viecher. Der zweite Teil der Spritztour führte uns dann zum Red River nördlich von Sheppard. War ganz lustig mal mit dem Auto da rumzudüsen, wo man sonst immer nur rüberfliegt. Mein Auto sah danach zwar ziemlich dreckig aus, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Nachmittags sind wir dann noch eine Runde über den Golfplatz gelaufen. Wusste gar nicht, wie groß der ist. Am letzten Weihnachtstag ging es dann in die Innenstadt von Wichita Falls, wenn man das so nennen kann, um dort ein bisschen einkaufen zu gehen. Das Sikes Senter war auch gut gefüllt, anscheinend wollten viele ihre Weihnachtsgeschenke umtauschen oder von den reduzierten Preisen profitieren. Abends ging es dann noch einmal in die Stadt, um die Weihnachtsbeleuchtung im schöneren Teil von Wichita Falls anzugucken. War wirklich sehr schön dekoriert, ich will gar nicht wissen, wie viel Strom da pro Tag verbraten wird. Durch die Beleuchtung sahen die Häuser gleich noch eine Ecke beeindruckender aus als sie eh schon waren.


Am 27. hatte ich dann für uns einen Simulator reserviert, so dass Nicole sich eine Stunde lang austoben konnte. Lief auch schon ganz gut für die erste "Flugstunde", am Ende gelang ihr sogar eine Landung. Nach dem "technischen" Vormittag ging es dann nachmittags in die Natur, in die Wichita Mountains. Die liegen so knapp eine Stunde nördlich von Sheppard in Oklahoma. Ist ein kleiner Naturpark, in dem Bisons, Elks und die Texas Longhorns angesiedelt wurden. Durch die Berge ringsum ist das ganze ein wenig von der Außenwelt abgeschnitten und bot wirklich eine willkommene Abwechslung. Da auch das Wetter endlich ein mitspielte, konnten wir einen schönen Tag an der frischen Luft und an der Sonne verbringen. Am nächsten Tag ging es dann gleich wieder nach Oklahoma, diesmal nach Oklahoma City. Dort verbrachte Nicole's Cousine Anna nämlich Weihnachten, bei ihrem amerikanischen Freund Danny. Schon witzig, die USA ist so groß, aber die sind gerade einmal zwei Stunden von uns weg. Auf dem Weg dorthin, mussten wir glaub ich drei Mal Maut bezahlen, geizige Regierung! Dort angekommen trafen wir uns mit den beiden an einer Mall, und gingen dann in der Cheesecake Factory essen. Trotz des Namens gab es dort für uns Burger, sehr lecker! Erst zum Nachtisch gab es dann noch einen Cheesecake. Schon krass, wie viele verschiedene Varianten die haben. Waren auch sehr lecker, aber ich war danach so satt. Hatte auf dem Weg nach OKC noch kurz einen Burger bei McDonalds gegessen, zusammen mit dem zweiten Burger und dem Kuchen lag das doch schwer im Magen. Wir vertraten uns dann die Füße bei einem Bummel durch die Mall. Abends ging es dann zum Eishockeyspiel der Oklahoma Barons gegen die Rochester Americans, ein Spiel der AHL, quasi der zweiten Liga. War so ganz nett anzuschauen, allerdings hab ich glaub ich nur die Hälfte der Regeln verstanden. Zumindest anfangs, gegen Ende ging es dann schon ein bisschen besser.

Tja, und dann war die Woche auch schon fast rum. Am 29. sind Cole und ich dann nach Dallas gefahren und haben dort in der Grapevine Mall noch ein bisschen geshoppt. War schon ziemlich riesig die Mall, und nachdem Cole eigentlich nur eine Hose shoppen wollte, konnte ich sie dann doch überreden, noch ein bisschen mehr mitzunehmen. Man muss die günstigen Preise hier einfach ausnutzen. Voll gepackt ging es dann abends in unser Hotel, dass wir über priceline.com gebucht hatten. Da kann man quasi seinen Wunschpreis vorschlagen, und die gucken dann, ob irgendwelche Hotels das bereit sind anzubieten. So haben wir ein 4*-Hotel für 50 Dollar bekommen statt für 135. Sehr cool! Am 30. ging es dann nach einem kurzen Frühstück im International House of Pancakes zum Flughafen. Ist echt ein ziemlich gut organisierter Flughafen, sehr sauber und übersichtlich. Nur beim Einchecken mussten wir ein bisschen warten, weil eine größere Reisegruppe wohl nicht an das Maximalgewicht der Koffer gedacht hatte. Naja, gut für uns, denn Cole's Koffer war nur ein ganz kleines bisschen zu schwer, das hat die dann schon gar nicht mehr interessiert. Dann hieß es Abschied nehmen für die nächsten paar Monate, war schon ein komisches Gefühl Cole dann hinter dem Security-Bereich verschwinden zu sehen...


Silvester war dann auch irgendwie komisch dieses Jahr. Die Base war total ausgeflogen und ich war auch nicht wirklich in der Stimmung, groß etwas zu unternehmen. Hab dann mit nem Glas Whiskey und nem Film in das neue Jahr hineingefeiert. Das Gute war, dass ich am nächsten Morgen topfit war und gleich produktiv werden konnte. Denn in zwei Tagen geht ja schon wieder das Fliegen los und dann gibt es kaum eine Pause, bis wir mit der T6-Phase fertig sind. Und wenn es ganz blöd läuft, dann ist der nächste Urlaub erst nächstes Jahr Weihnachten. Also, auf geht's in ein anstrengendes Jahr 2012!

Weihnachten