Nach dem ersten Flug am Freitag brauchte ich den Rest des Freitags erst einmal, um mich ein wenig zu erholen. Ist halt doch schon relativ anstrengend, wenn so viel neues auf einmal auf einen einprasselt. Bis zum Abend hatte ich mich dann aber erholt und bin mit den anderen nach Scottsdale gefahren, um auf den Erstflug anzustoßen. Das Highlight des Abends war eigentlich die Fahrt dorthin, Sönke hatte als Fahrer bestimmt seinen Spaß. Haben jedes Lied im Radio mitgegrölt und die Trucker zum Hupen gebracht. Unsere Tour haben wir dann bei der Shotgun Betty begonnen, ist so ein bisschen Western Style. Durch die freizügig bekleideten Cowgirls im Coyote Ugly Stil auf dem Tresen war der Laden allerdings überfüllt mit Männern, ziemlich alten Männern eigentlich sogar. Naja, haben dann die Toiletten genutzt und sind gleich weiter in die Martini Ranch, die wir vom letzten Mal ja schon kannten. Diesmal war die Stimmung da allerdings nicht ganz so gut, vielleicht war ich aber auch einfach nicht ganz so betrunken ;). Zuletzt wollten wir dann noch in einen Club mit Poolanlage, die Spanish Fly. War auch so ganz nett, allerdings war ich dann irgendwann doch wieder recht müde. Bin dann im Auto auch gleich eingeschlafen und hab nicht mal mitbekommen, dass wir auf dem Weg noch an nen Rastplatz gefahren sind, gesunder Schlaf eben...
Am Samstag war dann erst mal entspannen angesagt. Hab den ganzen Tag eigentlich entweder am Pool, auf dem Sofa oder auf meinem Bett verbracht. War echt sehr entspannt. Musste er auch sein, denn für den Sonntag morgen hatten wir uns was vorgenommen. Und zwar gibt es in der Rückflugschneise aus dem Trainingsgelände zum Flughafen einen Hügel, auf dem mit Sandsäcken der Schriftzug IFT, Initial Flight Training, geschrieben steht. Allerdings ist die zweite Bundeswehr-Gruppe, die sogenannte BW-Flight, also die Transporterpiloten, die für den zweiten Teil der Ausbildung dann noch einmal für 4,5 Monate hier ist, mit uns in einem kleinen Wettbewerb und haben die dann eben zu einem BW umgeformt. Da die letzte IFT-Crew nicht hochgeklettert ist auf den Hügel, haben wir das als unsere Pflicht gesehen und sind dann morgens in den Estrella Mountain Park gefahren. Per Pedes ging es dann auf den Trails zum Berg und dann direkt auf den Berg. War eine ordentliche Kletterpartie und zwischendurch waren wir schon ein wenig am zweifeln, ob wir denn überhaupt den richtigen Berg ersteigen, so ganz genau wussten wir es nämlich nicht, welcher denn der richtige ist. Naja, am Ende, nach einer knapp einstündigen Kletterpartie standen wir dann am Gipfel des Berges und - ja, die weißen Sandsäcke waren auch da. Brauchten dann eine weitere Stunde, um die Sandsäcke umzuformen und alle Spuren des BW zu vernichten, die hatten zusätzlich mit weißer Sprühfarbe gearbeitet. Eine unliebsame Begegnung mit einem Skorpion, den wir aus seinem Versteck trieben, blieb zum Glück ohne Folgen. Allerdings war er auch zu schnell, als das wir noch ein Foto hätten machen können. Beim Abstieg musste ich dann feststellen, dass die Kaktusstacheln, die überall zwischen den Felsen herumlagen, wirklich ziemlich fiese Widerhaken haben. Ganz schön schwierig, die aus Hose, Schuhen und vor allem Haut zu entfernen. Den Rest des Sonntags verbrachte ich dann damit, für die Missionen in der kommenden Woche zu lernen, sollte eigentlich jeden Tag fliegen gehen.
Das erledigte sich dann allerdings schon gleich am Montag, denn dort wurde mein Flug gestrichen. Konnte dann also in Ruhe weiterlernen. Dienstag und Mittwoch ging es dann wieder in die Luft, und während es Dienstag noch ganz gut lief, war ich Mittwoch nicht so zufrieden. Am Donnerstag bekam ich dann auch wieder eine unerwartete Pause - ein anderes Flugzeug war ausgefallen und fand stattdessen auf "meinem" Flieger statt. Die Pause tat mir aber auch ganz gut, so dass ich mich auf den vierten Flug am Freitag in Ruhe vorbereiten konnte und der war dann tatsächlich auch ganz gut. Nach Dienstschluss lief dann nicht mehr so viel, war doch wieder ziemlich kaputt.
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Am Samstag ging es dafür dann ausgeruht an den Lake Pleasant, einem Stausee nördlich von Phoenix, knapp 40 Meilen entfernt. Dort haben wir uns dann ein Motorboot, Wakeboard und eine Tube ausgeliehen und den Nachmittag komplett auf dem Wasser verbracht. Das Tuben hat echt Laune gemacht, mit knapp 65 km/h übers Wasser zu fliegen macht Spaß! Gerade das Abheben, wenn man mal wieder auf eine Welle trifft, gibt noch so einen besonderen Kick, so dass wir meist nur noch Schlangenlinien fuhren. um uns unsere eigenen Wellen zu erzeugen. Jeder Abgang von der Tube wurde bejubelt, je spektakulärer (und wahrscheinlich auch schmerzhafter), umso besser. Als wir alle einmal durch waren, hängten wir das Wakeboard an, aber es zeigte sich, dass man da doch schon ein bisschen Technik für braucht. Robert bemühte sich zwar, als erfahrener Wakeboarder, uns das noch beizupulen, aber der Erfolg war eher gering. Wir tauschten dann doch lieber die mittlerweile luftleere Tube und das Wakeboard, gegen eine funktionierende Tube und düsten in der untergehenden Sonne noch einmal ein wenig durch das Wasser. Mit vielen kleinen Wehwehchen ging es dann zurück. Die Lufthansa schmiss am Pool bei uns noch eine Party, allerdings war das Essen schon leer, so dass wir nochmal in kleinen Grüppchen je nach Gusto rausfuhren. Mit Matze und Robert ging es für mich zum Mexikaner. War echt lecker und schön scharf. Sogar meine "Snakebite Margarita" war mit Habanero und passte so bestens zu meinem Burrito, allerdings gab sie mir auch den letzten K.O-Stoß.
Sonntag wollte ich eigentlich eine Tour mit dem Mountain Bike drehen, dass ich mir vom Spieß ausgeliehen habe. Aber hab mir wohl beim Tuben mein linkes Handgelenk ein wenig verstaucht, also ging es dann direkt mit dem lernen los. Rechne so mit vier Missionen in der nächsten Woche, also wieder reichlich Stoff zum lernen. Nächstes Wochenende geht es aber dann nach San Diego, und - dank Memorial Day - ist es auch noch ein langes Wochenende!
Woche 3 |
30.05.2011 Neue Bilder hinzugefügt
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