Die Woche war wieder ziemlich anstrengend, konnte diese Woche gleich vier Mal fliegen. Beim fünften Flug machten mir wieder einmal die Flieger einen Strich durch die Rechnung. Hatten an einer Maschine wieder Probleme mit den Flaps, so dass die Maschine in die Wartung musste und die Crew stattdessen meinen Flieger bekam. Grummel... Zum Glück ist jetzt erst einmal ein langes Wochenende, an dem die Flieger überholt werden können. Bei zwei Fliegern steht nämlich eine Motorinspektion an, und ein anderer kommt da gerade zurück und braucht noch seinen Überprüfungsflug. Hätten sonst nur drei Flieger zur Verfügung nächste Woche, und das ist dann doch ein bisschen wenig...
Dank des Memorial Days, hatten wir ein langes Wochenende, an dem wir dann als Betreuungsfahrt in America's Finest City wie sich San Diego auch gerne nennt gefahren sind. Betreuungsfahrt heißt, dass wir uns zwar selber um Hotel und alles kümmern müssen, aber für die Fahrt den Dienstwagen und die Tankkarte bekommen konnten. :) Nach den Debriefings am Freitag ging es dann leider erst um vier Uhr los, so dass wir erst abends um halb zehn in San Diego ankamen. Auf dem Weg dorthin konnten wir den Grenzzaun zur mexikanischen Grenze hin "bewundern" und durften uns auch an zwei Checkpoints der Border Control erklären. Der eine Grenzbeamte musste zum Glück nur schmunzeln, als auf die Frage "Is anybody in there illegal?" die Antwort kam "We all are." Naja, legal und illegal hört sich auch echt ähnlich an. Spätestens beim Zauberwort "German Air Force" wurden wir dann aber immer durchgewunken.
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Im Hotel ging es dann nur fix auf die Zimmer, umziehen und dann ab ins Gaslamp Quarter, das Partyviertel in San Diego. Wurde auch ein guter Abend unter anderem mit einem reservierten Tisch in einem Rooftop Club, mit einem Reservierungsschild "This table is reserved for Greek gods". Dauerte nur ein bisschen, bis wir am nächsten Morgen dann wieder alle beisammen hatten und zum Sea World Park fahren konnten. Leider hatten an dem langen Wochenende viele die Idee, so dass wir fast eine Stunde im Stau standen. Wenigstens war aber der Eintritt frei, denn Seaworld führt den Slogan "Here's to our Heroes" und gibt freien Eintritt für aktive Militärs. Auf der Eintrittskarte steht sogar - Hero: Karl Biedermann. Vor der Orca-Show wurden dann auch alle Soldaten gebeten sich von den Plätzen zu erheben und durften sich von den Gästen ihren Applaus abholen. Sollte vielleicht meine Staatsbürgerschaft wechseln... Die Show war dann sehr unterhaltsam, zum Glück saßen wir weit genug oben, sonst wäre es sehr feucht geworden. Anschließend bummelten wir noch durch den übrigen Park und räumten beim Ring Toss ab. Da schmeißt man Ringe auf Flaschen und wenn der Ring auf dem Flaschenhals landet, dann hat man gewonnen. In unserem Eintritt war schon ein Eimer Ringe mit inbegriffen, und während alle anderen Gäste nix trafen, hatten Robert und ich jeweils einen Treffer und durften uns dann zwei der Riesen-Plüschtiere auswählen. War taktisch unklug, mussten die dann nämlich die ganze Zeit durch den Park schleppen, auf der anderen Seite zogen wir viele neidische Blicke auf uns. Unser Spieß wird sich bestimmt freuen, wenn er die beiden Tiere am Dienstag vor seinem Büro findet... Malin und Milka würden sich wahrscheinlich auch freuen, aber für den Lufttransport sind sie doch leider ein bisschen zu sperrig.
Am Nachmittag ging es dann auf die Coronado Island. Die Insel hat ein paar sehr schöne Häuser und Anwesen zu bieten und einen schönen Strand. Nachdem wir noch eine Kleinigkeit gegessen hatten, ging es dann auch an den Pazifik, um ein paar Beweisfotos zu machen. Nach einem kurzen Powernap im Hotel ging es am Abend dann noch in das Kansas City Barbeque, besser bekannt als Top Gun Bar, denn hier wurde die "Sleezy bar scene" für den Film Top Gun gedreht und das sieht man dem Laden auch jetzt noch an. War echt sehr gemütlich und eine kleine Überraschung hatte der Wirt parat - als ein Zug hinter dem Laden vorbeifuhr klingelte er plötzlich mit einer Glocke und schenkte eine Runde "Nighttrain", einen Sherry, aus, für 25 cent den Shot. Und auf den wurde die gesamte Bar dann auch noch von einem Navy Aviator eingeladen. In dem Laden hätte man schon sehr gut versacken können, aber wir hatten noch andere Pläne. Ging dann nämlich zur Altitude Sky Lounge, in der ich damals ja schon war, mit der Superaussicht auf das Baseball-Stadion, die Coronado-Bridge und das Hafengebiet. Später ging es dann von da weiter ins Gaslamp Quarter, allerdings bin ich dann schon relativ früh wieder ins Hotel zurück, war nicht so wirklich in Stimmung...
Am Sonntag ging es dann zunächst noch einmal auf die USS Midway, den Flugzeugträger im Hafen. Auch wenn ich den schon kannte, war es doch wieder sehr beeindruckend, das alles zu sehen. Dazu kam, dass im Zuge des Memorial-Wochenendes das Militär ein paar Extra-Stationen aufgebaut hatte. So konnte man einen EOD-Minenräumanzug anziehen, die EOD-Roboter fahren und sich richtig gut mit den Soldaten unterhalten. Von einem erhielten wir dann noch ein paar Tips für Las Vegas und einen sehr stylischen US-Kugelschreiber. Der steckt ab jetzt immer in der Kombi. Nach vier Stunden auf dem Träger ging es dann noch einmal zur Top Gun Bar, für einen kleinen Mittagsnack und um die obligatorischen "Been there, done that, got a T-Shirt"-Shirts zu kaufen, bevor es wieder auf den Rückweg ging.
Für den Montag ist jetzt noch einmal verschnaufen angesagt, und die Vorbereitung der nächsten Flüge, denn diese Woche steht dann ja schon der erste Check-Ride an und dann ist die erste Ausbildungsphase schon fertig.
Woche 4 |