So, bevor es morgen früh nach Hause geht, noch mal fix ein letztes Update. Die HPM-Phase ging weiter und für mich mit einem neuen Fluglehrer, da meiner sich in den Urlaub nach Deutschland verabschiedet hatte. Gab nur ein neues Manöver, die Cuban Eight, quasi zwei 3/4 Loops hintereinander mit einer kleinen Rolle zwischendurch. Für den Prüfungsflug am Mittwoch, wieder mit einem anderen Fluglehrer, da der vom Montag mittlerweile auch im Urlaub war, sollten wir dann alle Manöver hintereinander wegfliegen, was dann schon anstrengend ist. Einerseits muss man sich aufs Fliegen konzentrieren, andererseits darf man aber auch die Anti-G-Maßnahmen nicht vernachlässigen, sonst wird einem ziemlich schnell schwarz vor Augen. Gab übrigens auch einen Grund, warum die Fluglehrer alle in den Urlaub gehen - es wurde langsam tierisch heiß mit Temperaturen bis 48°C. Das ist dann doch ein bisschen viel des guten... Nach der HPM-Phase ging es dann in die Instrumentenfliegerei, die bei weitem nicht so spannend ist, weil man die ganze Zeit mit seinem Kopf im Cockpit hängt und seine Parameter überwacht. Da wir allerdings sowieso die ganze Zeit nur in unserer Trainingsarea rumgeflogen sind, gab es draußen eh nix neues, spannendes zu sehen.
Das Wochenende war dann relativ entspannt, auch wegen der hohen Temperaturen. Am Samstag waren wir zu dritt noch einmal tuben und es war tatsächlich noch einmal etwas voller als beim letzten Mal. Auch war etwas mehr Wasser im Fluss, so dass wir nur knapp dreieinhalb Stunden gebraucht haben. Am Sonntag war dann für mich nur Pooltime angesagt und die Vorbereitung auf die letzten drei Flüge.
Montag und Dienstag ging es dann noch einmal auf Instrumentenflüge, wo wir unter anderem auch mal einen Instrumentenanflug auf unseren Übungsflughafen geflogen sind. Ist nicht wirklich spannend, und so waren Daniel und ich froh, dass für den Mittwoch dann ein echtes Highlight auf dem Programm stand - der Formationsflug. Dazu sind wir mit zwei Fliegern kurz hintereinander gestartet und haben uns dann während des Fluges angenähert. War zunächst ein bisschen erschreckend einen Flieger so nahe dran zu haben, wenn man vorher immer Abstand halten wollte und eine kleine Berührung ja schon ausreicht, um eventuell die Flieger abstürzen zu lassen. Allerdings gewöhnt man sich schnell dran und dann macht es richtig Spaß. Der Job als Wingman ist übrigens der anstrengendere, da man sich die ganze Zeit an den Lead anpassen muss. War nach einer halben Stunde dann auch gut durchgeschwitzt und froh, dass ich dann den Job als Lead übernehmen konnte. Leider war das dann schon der letzte Flug. Am Abend haben wir dann die Solotaufe nachgeholt, die hier bei den Fliegern Tradition ist. Sprich nach dem ersten Soloflug wird man einmal in den Pool geschmissen. Bei der Bundeswehr gibt es noch ein bisschen mehr Tradition, da wird dann über jeden Flugschüler von seinem Fluglehrer ein bisschen was aus dem Flieger erzählt. Außerdem gibt es nach der ersten Landung im Pool noch eine zweite Runde, bei der dann alle Inhaber einer Pilotenlizenz den neuen Solisten mit einem Schlag auf den Hintern Glück wünschen dürfen und der letzte ist dann so stark, dass man zwangsweise im Wasser landet. Anschließend haben wir dann zusammen mit der neuen IFT-Crew, die am Montag angekommen war, noch ein paar Burger und Bier spendiert.
Für das lange Wochenende hatte ich mir eigenlich einen Trip nach Kalifornien vorgenommen, aber durch die explodierten Flugpreise hab ich mir das dann doch noch einmal anders überlegt. Sind dann stattdessen am Samstag nach Tucson gefahren, um uns das Pima Air&Space Museum anzusehen. Dort stehen über 300 Flugzeuge rum, war ganz interessant die mal alle zu sehen, vor allem der SR71 Blackbird brachte uns zum Staunen. Schon ein netter Flieger... Die meisten Flieger standen im Freien, da war es leider viel zu heiß, um sich da lange aufzuhalten, so dass wir nur kurz über das Feld gelaufen sind. Normalerweise kann man dann auch noch eine Tour über den Flugzeug-Friedhof auf der Airforce Base nebenan machen, allerdings war die für das lange Wochenende geschlossen. Wir nutzten dann die Gelegenheit und machten noch einen kurzen Abstecher in den Saguaro Park. Allerdings fanden wir außer den namengebenden Saguaro-Kakteen nicht viel spannendes in dem Park und machten uns recht zügig wieder auf den Rückweg. Dort wurden wir dann noch von einem Sandsturm überrascht. Aber halb so wild, sieht letztlich aus wie Nebel. Abends ging es dann noch ins Kino, Transformers in 3D gucken. In 3D machen solche Filme glatt wieder Spaß, da kann man dank der Spezialeffekte dann die flache Story gut verkraften.
Am Sonntag wurden dann noch einmal ein paar Dollars in neue Klamotten transformiert, waren dafür fast sieben Stunden auf Achse. Da sag noch mal wer, nur Frauen können shoppen... Abends ging es dann erst zum Smashburger, echt lecker. Da wird der Burger quasi vor den Augen zubereitet. Danach ging es dann noch einmal ins Kino - "Bad Teacher". Sehr lustig. Nicht nur der Film, sondern auch die Reaktionen der Ami's im Kino auf die vielen dreckigen Witze. Sehr lustig jedenfalls! Das Highlight sollte dann aber eigentlich der Montag werden - Independence Day! Morgens waren wir noch einmal auf dem Knobb Hill, um unser Abschiedsgeschenk, ein Gipfelbuch, dort oben zu deponieren. Nachmittags ging es dann nach Peoria, wo der Radiosender KDKB (sehr gute Rockmusik!!) ein Event organisiert hatte, unter anderem mit einem F16-Überflug und Live-Rockmusik. War insgesamt aber eher ein Familienevent, mit vielen Kiddies. Der Überflug war dann auch relativ unspekatulär, die Musik war dafür sehr gut. Abends kam dann der Höhepunkt, das Feuerwerk. Scheint so DAS Event für den Independence Day zu sein und ich muss sagen, da haben sie auch nicht gespart. Knapp 15 Minuten lang wurden Raketen in den Himmel geschossen, bevor die Veranstaltung dann langsam ausklang.
Nachdem wir dann heute die letzten administrativen Aufgaben erledigt haben, geht es morgen früh dann zum Flughafen und zurück nach Deutschland. Wird auch langsam Zeit, denn mit dem Fliegen hat es hier noch Spaß gemacht, jetzt ist es aber recht langweilig und ich freu mich schon darauf, am Wochenende wieder zu Hause zu sein. So long...
Woche 10 |